Zu einem gelungenen Urlaub auf dem Bauernhof gehört mehr als eine Waschmaschine und ein Trockner (die sind übrigens sehr wichtig bei all den Möglichkeiten zum dreckig werden auf dem Land). Wir zeigen euch, worauf es ankommt:
1. Bauernhof ist nicht gleich Bauernhof
Die Betreiber mancher Bauernhöfe beschränken sich darauf, ländliches Flair zu vermitteln, ohne Abstriche beim Komfort und haben die Landwirtschaft niedergelegt. Diese Betriebe werden häufig als Urlaubshof bezeichnet. Für Paare ein wirklich romantisches Abenteuer! Doch Kinder bekommen bei dieser Urlaubsform allenfalls Hummeln im Hintern 🙂
Ihr wollt selbst Hand anlegen? Wer nicht nur die Arme auf dem Zaun des Geheges ausruhen will, sollte nach Mitmach-Bauernhöfen suchen. Und wenn den Kindern auch noch ein ökologisches Bewusstsein vermittelt werden soll, sind sie auf dem Bio-Bauernhof genau richtig aufgehoben. Betreibt die Familie Landwirtschaft im Haupterwerb, gibt es für die Besucher garantiert genug zu tun!
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2. Besprecht vorher, was genau ihr machen wollt
Kühe füttern, Eier aus dem Hühnerstall holen, Traktorfahren und und und: Jeder Bauernhof bietet unzählige Möglichkeiten zur Beschäftigung. Doch kein Agrarbetrieb kann alles bieten. Wenn die Kleinen beispielsweise gerade große Fans der „Peppa Pig“-Cartoons sind, wollen sie vielleicht Schweine umsorgen. Dann müssen die Eltern bei der Wahl des Urlaubsziels darauf achten, dass dort die matschverliebten Säugetiere auf dem Hof sind. Niemand will seine Kinder enttäuscht fragen hören: „Und wo ist Peppa Wutz?“ Setzt euch deswegen vorher zusammen und stimmt über eure Favoriten ab.
Diese Liste mit möglichen Aktivitäten im Urlaub auf dem Bauernhof liefert euch Ideen, über die ihr abstimmen könnt:
- Frühstücksei vom Hühnerstall holen
- Schafe und Ziegen auf die Weide treiben
- Mit dem Bauern auf dem Trecker fahren und bei der Ernte helfen
- Muckis kriegen beim Heu schaufeln
- Kühe melken und frische Milch genießen
- Kälbchen füttern
- Mit Kätzchen und Kaninchen schmusen
- Pferde umsorgen und reiten
- Apfelsaft pressen
- Mit Kettcars durch den Matsch rasen
- Stockbrot backen und Gruselgeschichten vorlesen am abendlichen Lagerfeuer
- Übernachten im Schäferwagen
Wir hoffen, wir haben jetzt nicht für Familienstreit gesorgt
(shutterstock/swampy167)
Übrigens: Das Gütesiegel „UrlaubsKinderhof“ zeichnet Ferienhöfe aus, die besonders kinderfreundlich sind, bei denen Familien mit Kindern herzlich willkommen sind und die über hofeigene kinderfreundliche Freizeitangebote verfügen. Insgesamt gibt es 25 Pflichtkriterien, die neben drei Zusatzkriterien alle drei Jahre neu erfüllt werden müssen. Das heißt aber natürlich nicht, dass Höfe ohne dieses Siegel nicht kinderfreundlich sind.
3. Weine nicht, wenn der Regen fällt (dam-dam, dam-dam)
Denn es gibt so manchen Bauernhof, der dann zu dir hält: Billard, Tischfußball, Trampolin oder Tischtennis in der Scheune, Brettspiele, Bücher und Malsachen oder zumindest Spielgeräte für die Kleinen sollte so ein Agrardomizil schon bieten. Dann vergeht der Regentag wie im Flug.
Und auch bei Regen tobt es sich wunderbar in der Scheune und es wird zuweilen richtig gemütlich im Heu in den Stallungen. Gummistiefel sollten für solche Tage aber auf jeden Fall mitgebracht werden!
4. Urlaub auf dem Bauernhof soll nicht nur den Kindern gefallen
Schließlich brauchen auch die Eltern irgendwann mal Urlaub. Wie wäre es mit einem Urlaub auf dem Obstbauernhof? Ausgedehnte Streuobstwiesen und Obstanlagen verwandeln sich im Frühling in ein Blütenmeer und liefern im Herbst reife Früchte. Dann wird es interessant.
Dann wird nicht nur der Obstanbau erlebbar, sondern Most oder eine hauseigene Brennerei erfreuen auch noch die Leber! Die Kleinen genießen frischen Saft, viele Obstbauernhöfe bieten dazu einen Stall zum Austoben. Oftmals werden noch weitere hofeigene Produkte angeboten, wie frisch gebackenes Brot, Fruchtaufstrich, Honig, Essig oder Öl.
Einige wenige Bauernhöfe bieten Kinderbetreuung an. Dann können Mama und Papa etwas Zweisamkeit genießen. Manche Ferienhöfe bieten auch einen Wellnessbereich an!
Spannend für die Erwachsenen ist auch ein Ferienhof-Urlaub im Ausland. Während der Nachwuchs herumtollt, können die Eltern ihre Fremdsprachenkenntnisse erweitern und in eine andere Kultur eintauchen.
5. Sind Hunde willkommen?
Hundehalter sollten auf besondere Bestimmungen achten. So sind in manchen Zimmern keine Haustiere erlaubt oder sie dürfen generell nicht ins Schlafzimmer der Ferienwohnung. Häufig macht es sich auch bezahlt, die heiß geliebte Schlafdecke oder den Korb mitzubringen, müssen die Vierbeiner im Wohnzimmer schlafen.
Ein Blick in die Beschreibungen der angebotenen Bauernhöfe verrät schnell: Manche Betreiber gestatten generell keine Hunde, weil sie mit schlecht erzogenen Exemplaren schlechte Erfahrungen gemacht haben. Dies sollte beim Telefonat erfragt werden.
6. Aktivitäten außerhalb des Hofs
Vielleicht ist das Bauernleben auf Dauer doch nicht so interessant oder die Kinder sind dem ganzen doch schon mehr entwachsen, als angenommen? Kein Problem, achtet auf folgende Aktivitäten in der Umgebung für Notfallplan Z:
- Spielplatz auf dem Hof / in der Nähe
- Wanderwege
- Fahrradverleih für Mountainbike- und Radtouren
- Angeln, Schwimmen, Segeln, Bootsfahrten
- Reiten beziehungsweise geführtes Ponyreiten im Umland
- Kletterkurse
- Gleitschirmfliegen
7. Unterschätzt das Dorffest nicht
Stadtbewohner haben häufig das örtliche Dorffest nicht auf dem Schirm. Manch einer sagt gar abwertend „Dorfbums“ dazu, also wirklich … Dabei ist der Dorfbums die ideale Möglichkeit, Traditionen und alteingesessene Dorfbewohner kennenzulernen. Letztere verraten bei einem Frischgezapften sicher gerne einige ihrer persönlichen geheimen Lieblingsorte!
So oder so verleiht das Dorfspektakel der Reise einen kleinen Höhepunkt – berücksichtigt es also, wenn ihr überlegt, wann ihr euren Urlaub auf dem Land genießen wollt.
8. Unterschätzt den Winter nicht
Denn auch in der kalten Jahreszeit gibt es viel zu erleben. Rodeln und Skifahren sind in der Nähe von vielen Berghöfen möglich. Manchmal werden Langlaufskier verliehen, dann geht es raus auf unberührten Schnee in unendlichen Weiten. Übrigens: Pferde müssen auch im Winter geritten werden. Und auch jetzt freuen sich die Kälber und Kleintiere über Streicheleinheiten.
Und vor allem: Es gibt wohl nichts Gemütlicheres, als ein knisterndes Kaminfeuer am Abend, im Winter, auf dem Land.
9. Das Wichtigste ist im Vorfeld schwer zu wissen …
… nämlich ob auf dem Bauernhof eine familiäre Atmosphäre herrscht. Sind die Betreiber des Hofs wirklich vor Ort und haben sie großen Spaß daran, den Besuchern ihre Welt zu zeigen? Klopft zwischendurch mal jemand an und fragt, ob alles okay ist? Ist dem so, werden sie schnell zu Freunden und die Besucher kommen wieder und wieder. Das erwähnen sie auch gerne in den Bewertungen des Ferienhofs
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